Mittwoch, 21. April 2010

doch noch fast den zug verpasst

am morgen wachten wir bei sonnenaufgang auf. erst mal einen tee, den letzten in nepal geniessen und dann auf den bus, um zur grenze zu fahren. wir haben genübend zeit - denken wir.
als wir in narayangarh zur brücke kommen, stehen alle busse leer da. nach einigem herumfragen finden wir heraus, dass die maoisten wieder einmal streiken. jetzt kommt lawrence doch noch zum erlebnis, dass wir durch einen streik aufgehalten werden. seine immerwährende sorge hat den streik herbeigeführt. wir überqueren zu fuss die brücke und ich finde das haus von krishna wieder, wo sein vater vor dem haus steht. krishna will uns helfen, aber er hat angst. er meint, es sei unmöglich, auf seinem motorrad zur grenze zu fahren. ich finde, nichts sei unmöglich. wir müssen schliesslich morgen früh um 6 uhr 30 in gorakphur sein um unseren zug nach chennai zu erreichen. nach einigem hin und her sprechen wir mit der polizei. die meint, dass touristen reisen können. wir sollen einfach warten, bis ein touristenbus kommt und dann mit dem reisen. leider war ich 30 sekunden zu spät, um den ersten touribus anzuhalten, aber das ist nicht schlecht, wie sich später herausstellt.
nach einem cocacola und verabschiedung von krishna kommt 10 minuten später ein privatwagen mit einem franzosen und einer russin angefahren. sie sind bereit, uns mitzunehmen. auch sie müssen auf den zug, sogar einen früheren, schon heute um 5 uhr abends wollen sie nach new delhi fahren.
wir werden auf der strecke bis an die grenze in jedem kleinsten dorf angehalten. die maoisten wollen macht demonstrieren. sie wissen, dass sie uns durchlassen müssen, aber sie wollen halt zeigen, dass sie heute die macht haben. ich muss meine ganze gelassenheit aufbringen und oft reiki machen. mein mund bleibt stoisch zu, da ich weiss, wie locker mir die worte aus den lippen sprudeln können. nur einmal kann ich mich nicht halten. ein paar halbwüchsige meinen, wir könnten nicht mit dem privattaxi weiter, wir müssten einen touristenbus abwarten. da sie uns vorher verraten haben, dass ein bruder von ihnen in malaysia ist, kann ich meinen mund nicht halten. "ich hoffe doch sehr, dass dein bruder von malaysia zurückkommen kann", sage ich nur trocken. schliesslich lassen auch sie uns fahren.
wir erreichen die grenze zur mittagszeit und überholen sogar den touristenbus. die nepalesen haben wireder einmal bewiesen, wie unorganisiert sie sind. so sind ganz sicher nicht mehr touristen in ihr land zu locken. die probleme der politik, des abfalls und des wassers (nepal ist das 2reichste wasserland nach brasilien und hat im winter manchmal wochenlang kein wasser in kathmandu) werden nicht helfen, ihre situation zu verbessern. aber dazu später mehr.

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